Hier bieten wir Raum für die *besonderen* Fragen rund um das Pferd und dessen Haltung.
Um Organisation und alles bis zum letzten Randbereich.

„Die schlechteste Frage ist die, die man sich nicht zu stellen traut“

Hier greifen wir Fragen von Euch auf, die viele „Pferdemenschen“ umtreiben aber die zu oft nicht gestellt werden.

Es geht uns allen so.
Mitunter trauen wir uns nicht zu fragen.
Wir denken: „Die halten mich für dumm…“

DAS IST FALSCH!
Dennoch ist die Angst davor, etwas wichtiges zu fragen, oft größer als der Wunsch die Antwort zu erfahren.
Das ist schade. Dass muss uns immer klar sein. Jede Frage eröffnet uns und den gefragten, eine Möglichkeit zum Dialog und jede Frage regt zum Nachdenken an und mit jedem Nachdenken vertieft sich unser Wissen.

Ich als Trainer, lerne mit jeder Eurer Fragen. Deshalb fragt mich, damit ich lernen kann.

Lost geht´s.
Stell uns Deine Fragen und seien sie auch noch so seltsam – wir wollen sie beantworten. In Videos oder Texten.

Keine Angst.
Wenn Du eine Frage an uns richtest, musst Du uns nicht sagen wer Du bist.
Du kannst es wenn Du möchtest jedoch machen und für die Antwort Deine e-m@il-Adresse hinterlegen.
Wir löschen alle Daten, sobald wir die Antwort formuliert haben und Dich informiert haben.

Antworten zu den Fragen – Siehe unten…..

Dein Name und/oder sonstige Daten werden nicht erwähnt und dienen nur dazu, Dich darüber zu informieren, wenn wir die Antwort bereitstellen können.
Dein Name / Deine m@iladresse wird nur für die Antwort auf Deine Frage genutzt und sie werden dannach sofort gelöscht. Niemand außer Thomas Wamser sieht Deine Daten und oder die Adresse. Und Thomas ist etwas senil und vergisst Namen in 10 Sekunden - 9 - 8 - 7 .... 😉
Bitte sei nicht böse, wenn wir nicht sofort auf Die Fragen reagieren. Wir sind gespannt auf jeden Beitrag und wenn wir Deine Frage/n in einem Video aufarbeiten, dauert es gegebenenfalls etwas länger.

Welche Themen/Fragen sind bisher beantwortet? Die Antworten sind unten aufgeführt.

Zungenstrecken Zügelführung Bandagenthema      
           
           

 

Hallo

Mein Pferd streckt auf einer Hand die Zunge gerne raus, woran kann das liegen?

 

Hast du Tipps, um das beim Reiten wegzubekommen oder kann es ein anatomisches Problem sein?

Danke

Zungenstrecken …..

 

 

Hier meine Antwort? Oder besser die Fragen zur Frage ….

Rausgestreckte Zungen beim Pferd sind ein Ärgernis. Zweifellos.
Da ich Dich und Dein Pferd nicht kenne, hier ein paar allgemeine Dinge die möglichenfalls greifen können.

  • Möglicherweise, um eine Ebene erst einmal abzudecken, ist es ein Problem, welches von Deinem Pferd entwickelt und kultiviert wurde. Eine „blöde“ Eigenart, auf die Du keinen Einfluss hast und die Du nie eingefangen bekommst. …. Möglicherweise ist das so …. aber nicht sehr wahrscheinlich.

Gesundheitliche Ursachen

 Wie ist der Zahnstatus? Was ist mit der Anatomie?

  • Pferde haben mitunter deutliche Verletzungen in der Maulhöhle, welche durch scharfkantige Zähne verursacht werden. An sich ist es erstaunlich, wie wenig sie die Schmerzen zeigen, die sie eigentlich haben müssten.
    Wenn es im Maul nicht stimmt, kann es nicht richtig rund laufen. Zunge raus …
    Ich würde zuerst einmal den Zahnstatus abklären lassen.
    Wenn Dich weiteres zum „Zahn“ interessiert – hier habe ich den Link zu meinem YouTube-Zahnfilm. ** Auf einer Hand, schreibst Du, streckt Dein Pferd die Zunge raus. Zahnstatus ist nicht unwahrscheinlich.
  • Die Anatomie der Maulhöhle ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Stößt Dein Gebiss möglicherweise oben an den Gaumen an? Sind Die Wolfszähne ein Problem?
    Auch hier schaut der/die Zahnarzt/ärztin oder auch mal der/die Tierarzt/in genau hin.

Wie steht es um den allgemein-Zustand Deines Pferdes?

  • Ordentlich bemuskelt oder etwas schwach auf der Brust?
  • Gleichmäßig bemuskelt oder erkennbar rechts/links stärker/schwächer?
  • Locker – insbesondere im Genick – oder brettfest?
  • Indiskrete Frage… aber weshalb indiskret? ….
    Passt das Reiter*innen Gewicht zum Pferdegewicht? 10% bis 15%
    Je besser der/die Reiter*in reitet (Losgelassenheit) um so näher an die 15% .
    90 KG geschmeidig ist besser als 70 KG feste Reitermasse.

Ausrüstung

  • Generell ist alles unter Generalverdacht, was Du auf Dein Pferd schnallst, inclusive Reiter/in.
  • Passt die Trense (Leder und Gebiss)?
  • Ist alles richtig verschallt? Die Gebissgröße in Ordnung?
  • Hast Du einmal etwas verändert und wurde es anders? Wurde es besser oder schlechter?
  • Welches Reithalfter verwendest Du? Welche hast Du bereist verwendet? Gab es da Veränderungen?
  • Welches Gebiss hast Du verschnallt?

Folge bei der Auswahl Deiner Ausrüstung nicht Deinen Glaubenssätzen sondern vertraue erfahrenen Ausbildern und versuche herauszufühlen, welche Ausrüstung Deinem Pferd am besten bekommt.
Im Fokus hierbei sind die Gebisse (welche von Reitsportläden mitunter zu Testzwecken verliehen werden) und die Reithalfter. Das PlingPling am Stirnband ist wurscht.

Nur zur Klarstellung – Ohne Reithalfter ….. neneneneneneneeee ….. nicht machen.

Ausbildungsstand Reiter*in & Pferd & Reiterliche Fitness

  • Unter uns …. die meisten Maulprobleme kommen vom reiten. Lass Dein Pferd mal mit Trense laufen – auf beiden Händen. Schlabbert die Zunge dann auch neben raus?
  • Was sagt Dein Trainer?
    Zungen, die unpassender-Weise das Maul verlassen, waren vor 20 / 30 Jahren ein recht häufiges Phänomen. Damals waren die Pferde etwas – nun ja – grobschlächtiger.„Maulig wie eine Hausecke“

     

    Die moderneren Pferde – und 20 Jahre sind einige Generationen in der Pferdezucht – sind für derartige Dinge eher weniger bekannt.
    Nicht jeder Ausbilder hat demzufolge viel Erfahrung mit dem Zungen – Thema.

  • Hand auf´s Herz ….. Wie ist Deine Hand? Fein und leicht? Ans Genick reiten ist (k)ein Problem? Gefühlvoll und abgestimmt?
  • Bist Du fit? Hast Du Deinen Körper im Griff? So gut im Griff, dass Du einfach auf dem Pferd zum sitzen kommst und zum fühlen kommen kannst?
  • Nimmst Du Dir die Zeit, zum fühlen zu kommen? Was ich meine? Nimm Dir 20 Minuten und schau Dir das mal an…. Klick hier

Wie Du siehst, entwickelt sich aus Deiner Frage eine Kaskade neuer Fragen, die eigentlich alle erst einmal beantwortet werden sollten.
Gerne mache ich dies und gerne kannst Du mir auch einmal ein paar Bilder/Videos zu Deinem Problem zuschicken. Alles was von Dir kommt wird vertraulich behandelt und alles wird sofort wieder gelöscht, sobald ich Dir etwas dazu sagen konnte.
Nur die Inspirationen für meine Antworten …. die sind mir 😉

Danke für Deine Frage und Dir und Deinem Pferd viel Freude bei der gemeinsamen Arbeit.

Thomas Wamser

 

 

Hallo

Welche Übungen eignen sich für eine ruhigere Hand / Zügelführung ?

Die Zügelführung ….

Drei Dinge sind erst einmal wichtig …..

  1. Du brauchst eine Unterstützung von unten.
  2. Du musst Dir Zeit nehmen, um Dein Pferd zu fühlen und Dich maximal entspannt hinzusetzen. Wichtiger Film – Klick hier
  3. Du musst Dich auf Deinem Pferd bewegen. Auch hier ein, wie ich finde wichtiger Film zum Thema.

Die gute Zügelführung setzt einige Dinge voraus. Vor allem ist es Geduld und die Bereitschaft, Deinen Körper von Deinem Pferd bewegen zu lassen und den kleinsten, Dir möglichen Widerstand gegen diese Bewegung herauszuarbeiten.
Locker machen – Locher machen – Locker machen und dann, wenn Du irgendwann locker bist, dann gehst Du maximal entspannt an die Hand.

Fehler in der Grundausbildung führen zumeist zu Sitzproblemen – diese führen zwangsläufig zu Handproblemen.
Angst führt zu ähnlichen Resultaten. Setze Dich eine Stunde im Trab auf ein leicht zu trabendes Pferd – bleibe aussitzen und lass Dich einfach mitziehen und …. Du hast nach einer Stunde keine Angst, Du bist nicht mehr fest und Du kannst Deine Hand fein an die Verbindung zum Maul bewegen.

Sei geduldig und zuversichtlich, habe Freude an der Zeit mit Deinem Pferd und danke für die Frage.

Ich werde einen Film zu diesem Thema machen und bei YouTube reinstellen. Abonniere einfach den Kanal und aktiviere die Glocke….

Grüße aus Karben

Thomas Wamser

 

Hallo Thomas,

 

die Fragen beziehen sich auf das Bandagieren:

1. Je Beinpaar sollte die gleiche Person bandagieren, um den gleichen „Druck“ an den Beinen zu haben.
Stimmt das?
Wäre es dann nicht sinnvoller gleich alle Beine zu bandagieren, wenn alle bandagiert werden?

2. Soll die Bandage immer von vorne nach hinten gewickelt werden, oder ist das unerheblich?

3. Warum werden manche Springpferde im Training bandagiert? ?

Die Bandage ….

Ja, das sind mal schöne Fragen. … Da musste ich mal nachdenken, wie ich es sage …..
Diese Frage habe ich mir noch nie gestellt, aber sie ist interessant.

Ich möchte eines vorweg nehmen.
Das wichtigste, wie ich finde, ist ein Blick auf die Qualität der Schutzausrüstung.
Und Bandagen – sowie Gamaschen, sind Schutzausrüstung.
Weiterhin sehe ich es so, dass die beste Bandage eine Gamasche ist.

Aber  – hier die Antwort auf Deinen Fragen.

„Vier Personen bandagieren jeweils ein Bein….“

Wenn Du viel bandagierst, bekommst Du ein gutes Gefühl dafür, wie stramm die Bandage sein sollte.
Erfahrene „Bandagierer*innen“ sind, wenn man sie miteinander vergleichen würde, vermutlich in einem recht engen Spektrum zusammen, wenn es um den Druck der Bandage und den Stil, wie sie ans Bein kommt.
Dafür gibt es einen einfachen Grund. Sind die Bandagen zu locker, rutschen sie runter. Deshalb werden sie etwas fester gewickelt. Sind sie zu fest wird es für das Pferd unangenehm und ich unterstelle erfahrenen „Bandagierer*innen“ dass sie das nicht wollen.

Ich hätte keine Bedenken, wenn 4 verschiede und erfahrene Schüler/innen oder Trainerinnen von mir, jeweils ein Bein einpacken.
Jedoch … wären die vier „handverlesen“. Die „Paulinchen Hickelhopsbein“ wäre nicht dabei.

Das Maß der Dinge ist ordentlich, gleichmäßig von oben bis unten, stabil und gerade so fest, dass es nicht zu locker.
Eine „Pfilicht“-Unterlage sorgt für eine weitere, gleichmäßigere Druckverteilung und Stützwirkung, die jedoch bei Bandagen naturgemäß eher gering ausfällt.
Ich denke, dass erfahrene Leute, vergleichbare Resultate hervorbringen.
Was ich nicht machen würde, wären unerfahrene „Bandagierer*innen“ (Zum Beispiel die Paulinchen Hickelhopsbein“) ein Pferd einpacken zu lassen.
Weder auf unterschiedlichen Beinen noch das komplette Pferd.

Bei unerfahrenen Reiter*innen muss immer eine erfahrene Person zuschauen, um den Druck und die Lage zu kontrollieren.

Nicht zuletzt besteht bei schlechtsitzenden Bandagen eine erhebliche Unfallgefahr.
Zum Beispiel: Die Bandage vorne löst sich im Galopp und das Pferd tritt mit dem Hinterhuf auf die Bandage …. Ein Sturz des Pferdes ist hierbei nicht auszuschließen.

Ob es sinnvoller ist, alle 4 Beine zu bandagieren, kann man so pauschal nicht beantworten.

Es stellt sich generell die Frage, wie sinnvoll es ist und / oder, wann es sinnvoll ist, ein Pferd überhaupt zu bandagieren.
Bandagen bieten einen eher moderaten Schutz vor zum Beispiel Streichen (Der Huf schlägt beim laufen mit seiner Innenkante gegen das Fesselgelenk des gegenüberliegenden Beines. ~ Meistens vorne)
Da können Bandagen ein wenig Schutz bieten. Aber selbst günstige Universalgamaschen können das besser.

Die Stützfunktion und Schutzfunktion von Bandagen ist weiterhin fast schon zu vernachlässigen.
Generell muss man schon etwas Phantasie aufwenden um, von medizinischen Indikationen einmal abgesehen, wirklich sinnvolle Anwendungen für Bandagen zu finden, die durch „gute“ und „passende“ Gamaschen nicht deutlich besser und vor allem effektiver erfüllt werden können.

Beim Springen gehören Bandagen generell nicht auf die Beine.

Beim Springen ist das Vorderbein mit einer Gamasche geschützt – mit einer Bandage bestenfalls verziert.

Die Gefahr, durch aufgehende Bandagen ist extrem erhöht.
Stellen wir uns nur vor, was passiert, wenn ein Pferd beim Absprung oder bei der Landung mit dem Hinterhuf auf eine Bandage tritt, die sich vorne gelöst hat. Für die folgenden Sekundenbruchteile braucht man wenig Phantasie.

Weiterhin schützen Bandagen nicht einmal ansatzweise vor Verletzungen, die zum Beispiel durch das „greifen“ ausgelöst werden.

Greifen ist, wenn das Pferd, am ehesten bei der Landung, mit dem Vorderbein nicht schnell genug abfußt (Aus der Balance geraten – oder weggerutscht auf dem Boden – oder in der Bewegung stecken geblieben… usw.) und mit dem Huf des Hinterbeines in das vordere Röhrbein „greift“.

Dies sind reale Gefahren, die zu schweren Verletzungen, wie zum Beispiel Beinbrüchen, führen können.
Wenn Der Schlag des Hinterhufes auf das Vorderbein kommt, schützt eine Bandage nicht. Eine Gamasche, die für das Springen geeignet ist, schützt hingegen deutlich besser. Diese Spring-Gamaschen sind im hinteren Bereich des Beines mit einer harten Schale ausgestattet und verteilen die Einschlagsenergie gleichmäßiger auf das Bein. ** Bitte beachte, dass es verschieden Gamaschentypen gibt, die auch verschiedene Anwendungsbereiche abdecken. Darauf gehe ich in eimen Film ein.
Stell Dir vor, Du stellst Dein Bein hin und ein „Helfer“ schlägt Dir mit einem (kleinen) Hammer auf dein Schienbein.
Was hättest Du dann lieber an den Beinen? Die dicken Wollsocken? Oder doch lieber ein paar brettfeste Schienbeinschützer vom Fußball?

Fazit: Tausche beim Reiten und longieren die Bandagen gegen gutsitzende Gamaschen und Dein Pferd wird es Dir danken.

Ich möchte Dir für Deine Frage danken und werde, die Gedanken die ich mir hier gerade gemacht habe, in der Osterzeit in einem Videofilm zum Pferdeführerschein aufarbeiten.
Da werden wir auch auf die Unterschiede zur Gamasche und verschiedene Gamaschentypen eingehen.
Ich habe schon die Bilder im Kopf und hoffe, dass Du dir das dann anschauen kannst.

Viele Grüße aus Karben ~ Thomas Wamser